Warum und wie kompostieren?
Es gibt viele gute Gründe, die Möglichkeit des Kompostierens selbst
in Angriff zu nehmen und in vollem Umfang auszuschöpfen, denn die zahlreichen
und effektiven Vorteile liegen buchstäblich auf der Hand. Angefangen bei
einer 100-%igen Umweltverträglichkeit über den wirtschaftlichen Aspekt
bis hin zum Wunder der Natur, sich immer wieder zu erneuern das alles
allein ist bereits die Entschlossenheit wert, sich ausführlich diesem Thema
zu widmen.
Setzen wir uns mit dem Kompostieren genauer auseinander, lässt sich schnell
mit Begeisterung feststellen, wie viele Abfallstoffe des täglichen Bedarfs
zum Aufarbeiten geeignet und in absehbarer Zeit wiederverwendbar sind. Auf diese
Weise schließen sich die ökologische Kreisläufe der Natur, Luft
und Energie werden geschont und der kerngesunde Boden bedankt sich für
den eigenhändig liebevoll produzierten Dünger mit reichlich Blütenpracht
oder großzügigen Ernteergebnissen.
Die Pflanzen sind weniger anfällig
für Krankheiten, werden widerstandsfähiger gegenüber Schädlingsbefall,
womit sich wiederum teure und giftige Pflanzenschutzmittel erübrigen. So
bringt auch finanziell gesehen selbständiges Kompostieren nur Vorteile.
Entsorgungsgebühren sinken erheblich, ein eventueller Grün-Gut- oder
Küchenreste-Container und dessen Reinigung entfällt, Neubeschaffungskosten
(Dünger, Torf, Pflege- und Schutzmittel für Garten-, Zimmer- und Balkonpflanzen)
und entsprechende Fahrtwege fallen komplett weg all das sind überzeugende
Argumente für den Komposter.
Garten Kompost aufsetzen
Wer nunmehr entschlossen ist, einen Kompost Platz im Garten zu planen, benötigt
fürs Erste die richtigen Gartengeräte. Hierzu gehören neben den
sicherlich bereits vorhandenen Werkzeugen wie Besen, Schaufel, Rosen- oder Baumschere
und einer Gießkanne noch die spezifischen Produkte wie eine Kompost-Gabel,
ein Laubrechen und ein Kompost-Vlies.
Der nächste Schritt ist die richtige
Auswahl des idealen Standortes (windgeschützt, leicht zugänglich,
im Halbschatten) und die Entscheidung für das passende Kompost System. Je
nach Größe des Kompost Platzes und Häufigkeit der Nutzung, also
der Verarbeitungsmenge, lässt sich zwischen der Behälter-Kompostierung
(Silos, Boxen, Thermo-Komposter) und der Mieten-Kompostierung (dem klassischen
Komposthaufen) wählen. Eine Kombination aus beiden Varianten der Kompostierung ist selbstverständlich
auch denkbar sinnvoll.
Die Auswahl an verschiedenen Kompostbehälter / Komposter Typen (Neudorff) ist recht umfangreich
am einfachsten und ebenso günstig ist das Drahtsilo. Mit einem
zusätzlichen Vlies als Ummantelung und dem erforderlichen Aufsetzen eines
Kompost-Deckels aus Holz oder Wellblech ist dies eine ideale und zweckmäßige
Lösung.
Für einen Komposthaufen eignet sich Kompostvlies als praktische
Abdeckmöglichkeit. Die Abdeckung ist äußerst wichtig, um Vernässungen
und Austrocknungen gleichermaßen vorzubeugen. Das richtige Verhältnis
von Luft und Wasser ist lebensnotwendig für die kleinen Hauptakteure im
Kompost: die Würmer und das Krabbelgetier. Mit der sogenannten Faustprobe
lässt sich dieses Verhältnis am besten kontrollieren.
Schöner anzusehen als ein Silo aus Draht ist das Holz-Silo, dafür in
der Anschaffung allerdings etwas Preis intensiver. Die geschlossene und isolierte
Variante des Thermo-Komposter (Neudorff) überzeugt durch den Vorteil der verstärkten
Heißrotte in der ersten Phase der Kompostierung. Platzsparend mit dem
Effekt einer guten Heißrotte ist auch der Holz-Rahmen-Komposter, welcher
über mindestens drei Kammern verfügt, jedoch meist einer Nachrotte
auf dem Komposthaufen bedarf. Zur Artikel Auswahl stehen weiterhin die Trommel- und
Wurmkomposter sowie Komposter für den Balkon (mit weniger Liter).
Mindestens zwei Kompostbehälter ergeben den zweckmäßigen Vorteil, eine
Umsetzung vom ersten in den zweiten Behälter vornehmen zu können,
wenn dieser voll ist und somit den Prozess der Kompostierung zu beschleunigen.
Komposthaufen sowie Kompostierer (100 Liter) sind nicht unbedingt ansehnliche Blickfänge
im eigenen Garten. Es bietet sich daher an, den Platz mit immergrünen Heckengehölzen
wie Kirschlorbeer, Buchsbaum oder dergleichen zu umsäumen. Auch Holunder,
Johannisbeeren oder Liguster werden gern verwendet. Kletterpflanzen an einem
Holzgerüst (immergrünes Efeu, Knöterich, wilder Wein) stellen
eine beschauliche, weniger platzintensive Alternative dar.
Welche Küchenreste, Gartenabfälle und andere Abfallstoffe sind kompostierbar?
Sowohl die Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze als auch sämtliche
Kriech- und Krabbeltiere sorgen mit allem Geschick für die bemerkenswerte
Verwandlung der Abfälle in wiederverwertbaren Kompost in nährstoffreiche
Humus-Erde. Daher sollte uns bewusst sein, dass ein Kompost keine Müllhalde
ist. Eine gewissenhafte Sortierung ist demnach unabdingbar.
Problemlos kompostieren lassen sich sämtliche Gartenabfälle wie Baum-
und Heckenschnitt, Ernterückstände und Fallobst, Heu, Holzhäcksel,
Baumrinde, Tannennadeln, Rasen und Laub. In kleineren Mengen sind vielerlei
Speisereste, überfällige Nahrungsmittel und Schalen von diversen Früchten,
zerdrückte Eierschalen, verwelkte Blumensträuße und natürlicher
Kleintiermist wunderbar geeignete Bio-Abfälle für den Kompost. Selbst
Haare, Teebeutel sowie Kaffeesatz samt Filtertüte sind ohne Bedenken kompostierbar.
Hierbei ist lediglich darauf zu achten, diese Abfälle dem Kompostbehälter (Liter)
oder -haufen bereits zerkleinert zuzuführen und gut vorzumischen, damit die Mikroorganismen die Abflälle leichter verwandeln können.
Nicht empfehlenswert sind Asche, Disteln, Unkräuter, Eierschachteln, Filz,
Fischabfälle, Hobelspäne, Hundefutter, Kieselsteine, Tabak, Knochen,
Kuchenreste, gekochte Speisereste, Korken, Sand, kranke Pflanzen sowie ganze
Topfballen, Weihnachtsbäume, Tannzapfen und Nussschalen, Wurzelballen,
Wolle und dergleichen, da diese Produkte nur schwer abbaubar sind oder einfach ungeeignet
für ein gesundes Kompost-Klima.
Auf keinen Fall gehören unverrottbare Abfälle wie Metalle, Plastik,
Glas-, Keramik- oder Tonscherben und ähnliches auf einen Kompost. Öle,
Fette, Flüssigkeiten, Styropor und andere Verpackungen, Tierkadaver und
Innereien, Vogelsand, Katzenstreu, Hunde- oder Katzenkot, Watte, Windeln, Joghurt,
Pudding, Mottenpulver, Ohrstäbchen, Kerzen- und Zigarettenstummel, Textilien
und Staubsaugerbeutel haben im Kompost nichts zu suchen. Diesbezüglich
machen wir nach wie vor von den üblichen Entsorgungsmethoden Gebrauch,
um ein beeindruckendes Ergebnis ohne extrem störende Geruchsentwicklung
zu erhalten.
Ihre Vorbildwirkung wird selbst skeptische Nachbarn davon überzeugen,
sich übers eigene Kompostieren Gedanken zu machen.
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